Tod auf Raten

Das, was ich Ihnen hier erzähle sollte unter uns bleiben. Nee, ernsthaft, ich stecke schon tief genug in der Scheiße. Mein Dasein ist befristet, wenn Sie verstehen was ich meine. Anfangs hat mich das nicht im Geringsten interessiert, schließlich waren wir ja zahlreich vertreten. Die Möglichkeit, dass es einen selbst trifft war ungefähr 1 : 100.000.000. Weshalb sollte man sich da Gedanken machen ? Im Laufe der Zeit jedoch erwischte es einen nach dem anderen von uns. An jedem Wochenende ist es wieder so weit. Zahllose Opfer werden verzeichnet und es ist nur eine Frage der Zeit wann es mich erwischt. Da es sich bei unserem, ja wie soll ich sagen, Wirt, Organträger, keine Ahnung, um ein gebildeteres Objekt handelt, sprich IQ von 115 oder so, ist der Tod auf Raten etwas herausgeschoben. Früher oder später ist man aber dann doch reif! Man kommt sich ungefähr so vor, wie ein Kandidat in der Todeszelle und das - UNSCHULDIG. Ja ja, ziemliche Scheiße, nicht wahr ?! Man wird quasi hinweggespült. Prost! Das war's dann! Stellen Sie sich vor ich bin die letzte meiner Spezies hier in diesem Kasten, der sich Gehirn schimpft ??? Soll ich hier alleine die Stellung halten, oder was ? Na, vielen Dank. Immerhin hab' ich mir schon häufig überlegt, welchen Killer er wohl schicken wird: Mr. Absinth, bei dem man sich grün ärgert bevor man das Zeitliche segnet oder Mr. Asbach, der einen uralt aussehen läßt. Tod durch Mr. Cocktail verursacht mir gemischte Gefühle oder Mr.Wodka/Lemon - sauer soll ja bekanntlich lustig machen. Nun ja, bei mir wird's nicht heißen "saufen bis der Arzt" sondern "bis der Leichenbestatter" kommt. Entschuldigen Sie mich jetzt bitte, ich muß mich konzentrieren. Da kommt gerade der Alkohol von ein paar Bierchen um die Ecke der Gehirnwindung gerauscht. Im nächsten Leben, das schwöre ich Ihnen, komme ich als Murmeltier, Stubenfliege oder Bussard zurück, aber bestimmt nicht mehr als Gehirnzelle....

von Michael Kassfeld

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